Die „Besinnliche Stunde“ in der Offenauer Kirche St. Alban war ein Geschenk

Sanft schwebte „der junge Amadeus“ ein und holte die Besucher in der gut gefüllten Katholischen Kirche in Offenau ab aus dem Dunkel eines Sonntags in der Vorweihnachtszeit. Helle Trompetenklänge erhoben sich aus dem breiten Fluss des tiefen Blechs und brachten die Zuhörer geistig an einen anderen Ort.

Zum „Zurücklehnen und Genießen“ forderte Roland Weiß, der zweite Vorsitzende des Kirchengemeinderats die Gäste auf. Sie sollten heraustreten aus dem Kreisel aus Weihnachtsfeiern, Besorgungen und Vorbereitungen, die den Blick auf das Wesentliche oft verstellen. Ob man Lebkuchen und Kerzenduft nicht mehr riechen kann oder sich danach sehnt, ist alleine Einstellungssache. Die Sehnsucht nach der Ankunft des Herrn liegt in uns und muss nur freigelegt werden. Dirigent Jürgen Keil und seine Musikerinnen und Musiker vom Offenauer Kolping-Blasorchester (KBO) halfen den Offenauern den Weg zu finden.

Alithea Kiosses mit ihrem Solo

„„My secret love song“ heißt das Stück, in dem Alithea Kiosses mit der Trompete das Thema vorgab und das Orchester die Melodie aufgriff. Der harmonische Ausklang leitete über zu der „Serenade“ von Derek Bourgois. Hier war das Fagott das führende Instrument und erst spät setzten die Hörner und Tubas ein.

Mit zwei Meditationen von Jenny Pryk und Orchestervorstand Jochen Pierro wurden die Besucher weiter zum Nachdenken angeregt. Ein Hirte, der sich überlegt ob er dem Kind in der Krippe vorspielen soll und eine Kerze, die leuchtet, damit aber ihr eigenes Verschwinden beschleunigt, sind Beispiele, die unser Verhältnis zu Gott und den Mitmenschen symbolisch verdeutlichen.

Mit„Arioso“ von Bach und dem „Romantic Mood“ von Michael Geisler mit einem wunderschönen Solo von Markus Roth auf seinem Horn, vermittelte das Orchester ein Wohlgefühl, das durch die Wärme in der rechtzeitig geheizten Kirche verstärkt wurde.

Nachdem gemeinsam gesungenen „Wir sagen euch an, den lieben Advent“ war dann die Zeit der großen Kompositionen. „Nessun Dorma“, die Arie des Prinzen Kalaf aus Puccinis Oper Turandot war der klassische Beginn, die swingende Melodie von „All I want for Christmas is you“ die mitreißende Überleitung und „In der Heil’gen Nacht“ das Finale und der Höhepunkt mit einem Dutzend bekannter Weihnachtlieder verbunden durch knappe Zwischenspiele.

Mitviel Applaus würde Jürgen Keil und sein Orchester
verabschiedet

Dann gab es den großen Applaus, den die Zuhörer aufsparen sollten, um nicht zwischendurch die sich aufbauende Stimmung zu unterbrechen. Jochen Pierro verkündete einen Segenswunsch und das Kolpingblasorchester fasste den in Noten: „Tochter Zion“. Mit der freiwilligen Spende unterstützte das Publikum die anstehende Renovierung des Josefsheims.

von Peter Klotz