Frühlingskonzert des Kolping Blasorchesters Offenau mit vielen Höhepunkten
von Peter Klotz
Die „Bravo“ – Rufe aus dem Publikum kamen schon beim ersten Stück des Frühlingskonzerts vom Kolping Blasorchesters Offenau. Die Ouvertüre zu Jacques Offenbachs „Orpheus in der Unterwelt“, ist aber auch ein Paradestück für Blechbläser mit Soloeinlagen für Klarinette und Oboe und einem mitreißenden Höllen-Cancan. Das riesige Finale nach vielen versöhnlichen Passagen, aber auch heftigem Streit bewältigten die Musiker unter der Leitung von Jürgen Keil so grandios, dass der Applaus durch mündliche Beifallsbekundungen unterstrichen wurde.Vorher hatte Alexander Brechter als Leiter des erneut gewachsenen Jugendorchesters mit „Alpine Inspirations“ schon eine bemerkenswerte Komposition mit gelungenen Schilderungen der Natur in den Bergen gespielt. Die unterschiedlichen Panoramen von mächtigen Bergen bis zu dahinplätschernden Bächen wurden von den einzelnen Registern geschildert und waren Beweis dafür, wie engagiert der Nachwuchs arbeitet. Beim Melodienreigen „Bugs Bunny and Friends“ konnten auch die Mitglieder der Piccolinos mitmischen. Die Mitglieder des Aufbauorchesters, dem Ramona Nitsch parallel zum Instrumentalunterricht die Anfänge des Musizierens in der Gruppe beibringt, hüpften als Bugs Bunny, Jeannie, Dick und Doof, als Maus oder rosaroter Panther aus der Bühne herum.Moderiert von Jessica Wengert und Ramona Nitsch beschäftigte sich das aktive Orchester ebenfalls mit Phantasiefiguren. In „Pinocchio“ von Alex Poelman möchte die Holzpuppe zu einer Figur aus Fleisch und Blut werden. Der Komponist arbeitet mit einem vielfältigen Geräuschspektrum, mit dem das Orchester die Dramatik der Handlung wunderbar herausarbeitete. Glänzend das Fagott – Solo von Martin Funk. Aus einer ganz anderen musikalischen Ecke kommt „Against all Odds“. Die gefühlvolle Filmmelodie von Phil Collins aus dem Jahr 1984 wurde solistisch sehr einfühlsam von Simon Wache am Es-Alt-Saxofon präsentiert. Der wurde durch „Bravo“ – Rufe und ein Schulterklopfen des Dirigenten belohnt. Sicher hat der Schluck Wasser vorher, serviert vom aufmerksamen Kollegen Thomas Nitsch den Auftritt erleichtert. Nitsch hatte ebenfalls einen solistischen Auftritt. Von Tochter Ramona schon als humorige Einlage angekündigt – „mein Vater halt“ – übernahm er als Beamter verkleidet, den Schreibmaschinen – Part bei „The Typewriter“. Und nach einem tollen Blick zurück in die Musik der Achtziger mit „Thriller“, „Time after Time“ und „Eye oft he Tiger“ schritten die 52 Musiker zügig auf das Finale zu. Das war aber mit drei Zugaben doch etwas umfangreicher.Nach der lustigen beschwingten „Miss Marple“ erinnerten sich die Damen und Herren vom Kolping Blasorchester an ihre Wurzeln und spielten einen richtigen Marsch und das auch ohne Ernst Weber, der seit 62 Jahren dabei ist und nun einmal fehlte.Nach dem Dank an die Dirigenten, seine Mannschaft („Ich bin sehr stolz auf euch“) und das sehr engagiert mitgehende Publikum hatte Vorstand Jochen Pierro noch ein Schmankerl zu verteilen. Das Frühlingskonzert steht ja im Rahmen des 1250-jährigen Jubiläums der Gemeinde und da war das Heimatlied von Willy Wengert „Auf dieser Welt gibt es ein Fleckchen“, von Walter Ratzek als Marsch aufpoliert, der ideale Schlusspunkt.
Und danach hatten sich besonders die Musiker den gemütlichen Teil des Abends verdient
Ehrung
Für insgesamt 150 Jahre Mitgliedschaft konnte Martin Funk, Beirat für Bläserjugend beim Kreisverband, neun aktive Musiker ehren. Praktischerweise brauchte er dafür nur von seinem Musikerstuhl aufstehen, denn der Neudenauer spielt das Fagott im Offenauer Orchester. Für 30 Jahreaktives Musizieren konnte er Schlagzeuger Peter Koch ehren. Der ist auch in Obergriesheim aktiv und kommt aus der Musikerdynastie Koch/Wengert. Seit 20 Jahren im KBO aktiv ist Daniela Pierro. Sie spielt Querflöte, ist für die Noten verantwortlich und seit vielen Jahren im Ausschuss. Als Ehefrau des Vorstands ist sie bei allen Veranstaltungen eingebunden. Mit dabei ist auch seine Schwester Linda Pierro, die von der Klarinette zur Posaune gewechselt hat. Sie ist Ausbilderin und seit fünf Jahren Jugendleiterin. Die Es-Alt Saxofonistin Andrea Koch kommt auch von der Klarinette und ist auch außerhalb des Konzertsaals immer einsatzbereit. Maria Niebler ist multiinstrumental einsetzbar, spielt berufsbedingt beim Blasorchester Köpenick, kommt aber zu Proben und Konzerten immer von Berlin nach Offenau. Seit 10 Jahren verstärkt Sophia Brechter das aktive und das Jugendorchester mit dem Euphonium. Drei Geschwister, Freund, Vater und Opa sind ebenfalls dabei. Mona Rumm spielt ebenfalls bei beiden Kapellen Querflöte und engagiert sich im Jugendrat. Auch Robin Hay ist bei den Großen und dem Nachwuchs dabei, bildet am Es-Alt Saxofon aus und ist bei allen Aktivitäten dabei. Die Querflötistin Marina Nitsch ist Mitglied des Jugendrats und langt auch bei Festen ordentlich zu. Vater und Schwester gehören auch zum KBO